Marienhaus stellt Zukunftskonzept für eine bedarfsorientierte Versorgung in Hermeskeil vor

Geplante Neugestaltung des Leistungsangebots Bündelung ergänzender Gesundheitsleistungen

Hermeskeil. Die Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe hat heute gemeinsam mit dem Direktorium des St. Josef-Krankenhauses in Hermeskeil den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Zukunftskonzept für eine Gesundheitsversorgung in Hermeskeil vorgestellt sowie den weiteren stufenweisen Weg erläutert. Ziel des Konzeptes ist es, den Menschen in der Region eine bedarfsorientierte und damit langfristig sichere Versorgung zu gewährleisten und den Mitarbeitenden einen zukunftssicheren Arbeitsplatz zu bieten. Die Projektgruppen werden Anfang Mai ihre Arbeit zur stufenweisen Umsetzung beginnen.

 

Seit geraumer Zeit ist eine fundamentale Veränderung in der Gesundheitsversorgung in Deutschland festzustellen, die oftmals auch in der Insolvenz insbesondere kleiner Kliniken endet. Im stationären Bereich findet eine Spezialisierung und Konzentration von Leistungen an großen Zentren statt, da immer mehr Operationen und Behandlungen nur in Krankenhäusern durchgeführt werden dürfen, die eine Mindestanzahl dieser Eingriffe aufweisen. Darüber hinaus nutzen Patientinnen und Patienten bei planbaren Eingriffen zunehmend ihre Wahlmöglichkeit und entscheiden sich je nach Komplexität bewusst für Fachkliniken oder Maximalversorger.

Gleichzeitig weitet sich die Abkehr von der stationären Versorgung in der Medizin aus, da zunehmend mehr Behandlungen ambulant erfolgen.

Parallel sieht sich das Gesundheitswesen Herausforderungen in der Personalgewinnung gegenüber. Im ländlichen Raum bestehen erhebliche Schwierigkeiten, Fachpersonal sowohl im ärztlichen wie auch im pflegerischen Bereich zu finden. 

Diese Veränderungen werden durch die zunehmend schwierige wirtschaftliche Situation beschleunigt. Häuser mit eingeschränktem Spektrum haben hier kaum etwas entgegenzusetzen.

 

Auch in Hermeskeil sind diese Veränderungen bedauerlicherweise in den vergangenen Jahren festzustellen. Diese Entwicklung führte auch dazu, dass nun über mehrere Jahre ein wirtschaftlich ausgeglichener Betrieb in Hermeskeil nicht möglich war und bei unverändertem Angebot auch nicht möglich sein wird.

 

Daher hat die Marienhaus-Gruppe ein zukunftsweisendes Konzept entwickelt, das die wesentlichen grundlegenden Veränderungen und den spezifischen regionalen Bedarf berücksichtigt. Einen Schwerpunkt bildet ein altersmedizinisches Leistungsangebot, welches der regionalen Bevölkerungsentwicklung und dem wachsenden Bedarf Rechnung trägt. Damit bleiben insbesondere für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Wege in der Region kurz.

 

Daher werden im Laufe des Jahres 2024 unter dem Dach des St. Josef-Krankenhauses integriert:

  • 20 Stationäre Betten (Innere/Chirurgie)
  • Ambulantes OP-Zentrum
  • MVZ-Gesundheitszentrum für Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie, Neurologie, Psychiatrie, Allgemeinmedizin sowie eine therapeutische Praxis
  • Tagesklinik Psychiatrie & Psychosomatik
  • Geriatrische Rehabilitation mit mindestens 70 Betten
  • Fit-for-Reha Bereich zur Herstellung der Reha-Fähigkeit älterer Menschen im Rahmen eines Kurzzeitpflegekonzepts

 

Darüber hinaus wird in einem kooperativen Ansatz an einem Angebot zur Sicherung der Notfallversorgung gearbeitet. Die Marienhaus-Gruppe strebt zudem an, möglichst vielen Mitarbeitenden Angebote zur Weiterbeschäftigung in Hermeskeil, anderen Einrichtungen der Gruppe oder Kooperationspartnern zu machen.

 

In einem zweiten Schritt soll in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses ein Ersatzneubau für das Marienhaus Seniorenzentrum St. Klara entstehen. Mit dem Ersatzneubau sollen ca. 100 vollstationäre Pflegeplätze nach modernsten Anforderungen überwiegend in Einzelzimmern im Hausgemeinschaftsmodell entstehen. Zusätzlich sind 15 bis 20 Tagespflegeplätze in der Planung vorgesehen. Eine vollständige Fertigstellung ist in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren anvisiert. Mit diesem Konzept werden aller Voraussicht nach zusätzliche Arbeitsplätze in der Seniorenbetreuung entstehen.

 

Ein weiterer Ausbau des Campus für die Betreuung weiterer Personengruppen wird ebenfalls für möglich angesehen.

 

„Als Flächenversorger mit einer 160-jährigen Tradition in der Versorgung von Menschen sehen wir uns in der Pflicht, aktiv das Leistungsangebot der gegebenen Nachfrage und der zukünftigen Entwicklung anzupassen. Wir können und wollen nicht warten, bis auf Bundesebene Reformen auf den Weg gebracht werden, von denen heute noch niemand konkrete Inhalte und Lösungen für das Finanzierungsproblem fast aller Kliniken in Deutschland kennt. Nur so sind wir in der Lage, Versorgung insbesondere im ländlichen Raum zu gewährleisten und Arbeitsplätze zu sichern“, so Sebastian Spottke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe. „Wir sind dankbar, dass uns die Landespolitik – wie bereits bei der Kooperation mit dem Mutterhaus in Trier – den Rücken stärkt“, ergänzt Spottke.

 

Das St. Josef-Krankenhaus liegt in der Trägerschaft der Marienhaus Kliniken GmbH innerhalb der Marienhaus-Gruppe. Das Haus verfügt derzeit über 138 Planbetten sowie 40 teilstationäre Planbetten in der Psychiatrie und beschäftigt rund 340 Mitarbeitende.

 

Die Marienhaus-Gruppe ist einer der großen christlichen Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland. Rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen sich in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland tagtäglich um das Wohl der Menschen. Die Gruppe betreibt Kliniken an 15 Standorten, 4 medizinische Versorgungszentren, 18 Einrichtungen für Menschen im Alter, 2 Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen an 3 Standorten, 13 stationäre und ambulante Hospize, 9 Bildungseinrichtungen sowie weitere 4 Einrichtungen.

In den Einrichtungen der Marienhaus-Gruppe werden jährlich über 480.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 2.000 Menschen betreut. Die Marienhaus GmbH übernimmt dabei die Steuerung der Marienhaus-Gruppe. Die Geschäftsführung liegt bei Sebastian Spottke (Vorsitzender), Silvia Kühlem, Alexander Schuhler und Christoph Wagner.

St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil
Koblenzer Straße 23
54411 Hermeskeil
Telefon:06503-810
Telefax:06503-81-2804
Internet:http://www.krankenhaus-hermeskeil.de